Ist gut nicht gut genug?
Warum fordern wir so viel von uns?
27. Mai 2018 -
30. September 2018
Leisten Sie genug? Verbringen Sie Ihre Freizeit sinnvoll? Fordern Sie Ihren Geist ausreichend? Sind Sie körperlich richtig fit?
In der aktuellen Selbstoptimierungskultur haben sich die Lebensbereiche vervielfacht, in denen wir den Anspruch erheben, ein Optimum erreichen zu müssen. Längst geht es nicht mehr nur darum, die Bauchmuskeln zu stärken. Wir wollen auch die Arbeitsproduktivität, die Partnerwahl, die Freizeiterlebnisse und die geistige Flexibilität optimieren.
Selbstoptimierung bedeutet, Merkmale der eigenen Person zu verbessern. Die Fähigkeit, an sich selbst zu arbeiten und sich dadurch zu entwickeln, zeichnet den Menschen aus und allein das Streben nach einem Ziel kann uns bereits in ein Hoch versetzen. Doch nicht immer finden wir das richtige Mass. Die Ansprüche an uns selbst werden oftmals unrealistisch hoch und die Wünsche derart mannigfach, dass sie auch die cleverste Smartphone-App nicht mehr unter einen Hut bringt. Der menschliche Antrieb nach persönlicher Entwicklung kann in Unzufriedenheit, Stress und Erschöpfung münden. Selbstoptimierung wird dann zum Lauf im Hamsterrad.
Anhand von Gegenwartskunst, medialen Exponaten, wissenschaftlichen Beiträgen und Alltagskultur geht die Ausstellung zur Selbstoptimierung unter anderem folgenden Fragen nach:
Hat uns der Ruf nach «höher, schneller, weiter» im Griff?
Ist die Freizeit die Arbeit von heute?
Bietet uns der eigene Körper grenzenlose Möglichkeiten?
Welche Chancen haben unsere Kinder?
Was genau motiviert uns zur Selbstoptimierung?
Und wohl als Kerngedanke der Ausstellung gilt: Ist in einer Zeit, in der alles möglich scheint, gut nicht auch mal gut genug?
Die Ausstellung zeigt Werke folgender Kunstschaffender: Muriel Baumgartner, Blunt x Skensved, Jacob Dahlgren, Natan Dvir, Agi Haines, Neil Harbisson, Sarah Hepp, Huber.Huber, Evija Laivina, Silvio Lorusso, Stefan Panhans, Anne-Julie Raccoursier, Sebastian Schmieg, Hans Thomann, Alexandra Uehlinger
Kuratorium: Vögele Kultur Zentrum, Simone Kobler; Dr. André Utzinger
Szenografie: Stilgraf, Zürich
Fotos: © Manuela Matt